Wildnis ohne Hoffnung?

Der Dresdner Zoodirektor, Prof. Dr. Wolfgang Ullrich und seine Frau Ursula reisten erneut nach Südostasien, denn ihr wissenschaftliches Interesse, aber auch ihre liebevolle Sorge gilt immer wieder den „Letzten ihres Stammes"! Auf der Insel Ceylon suchten sie Begegnungen mit den letzten ceylonesischen Elefanten, am Fuße des Himalaja, in den heißen Tiefebenen des bis vor wenigen Jahren verschlossen gewesenen Königreiches Nepal spürten sie die nepalesischen Panzernashörner auf und im Überschwemmungsgebiet des Riesenstromes Brahmaputra in Assam lebten sie vier Wochen unter den letzten Amis, den wilden Wasserbüffeln.
Das Abenteuer mit dem Wildtier suchten sie nicht, vielmehr sind sie bemüht, das Verständnis für den Bruder Tier .zu wekken. Sie reiten so nahe an eine Elefantenherde heran, daß sie von den Dickhäutern sogar mit den Rüsseln betastet werden. Auch die scheuen Sumpfhirsche fassen nach tagelangen, geduldigen Bemühungen Vertrauen, so daß der Zoodirektor und seine Frau mit ihren Reitelefanten an das Hirschrudel heranreiten und fotografieren können. So wurden einzigartige Bilder und Beobachtungen ermöglicht, wie sie bisher in noch keinem Indienbuch zu finden waren.
Es wird aber auch jede Gelegenheit genutzt, die Menschen dieser fernen Länder näher kennen zu lernen und zu verstehen. Im buddhistischen Kloster auf Ceylon werden die Ullrichs ebenso gastlich empfangen wie in den Tempeln der Lamamönche Nepals. Durch Legenden und alte Skulpturen kommen sie auf die Spuren des umstrittenen Schneemenschen und des sagenhaften Einhorns. So wird das Buch über die letzte Südostasienreise eine wertvolle Ergänzung der beiden vorangegangenen Bücher „Im Dschungel der Panzernashörner" und „Hati-Hati.
Vor allen zoologischen Forschern aber steht die bange Frage: Ist die freie Wildbahn in Südostasien eine Wildnis ohne Hoffnung?